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Mit Resilienz-Coaching Ziele erreichen
1 Was ist Resilienz?
1.1 Eine Definition
In der Physik beschreibt Resilienz einen elastischen Stoff, der sich nach Einwirkungen von außen nach einer gewissen Zeit wieder in seinen Original-Zustand zurückverwandeln kann.
Der Begriff „Resilienz“ leitet sich ab aus dem Lateinischen „resilere“ = abprallen. Im psychologischen Kontext beschreibt es im Wesentlichen die Widerstandskraft von Menschen in belastenden Lebenssituationen.
1.2 Resilienz im Kontext Psyche
Im Alltag und angesichts der weltweiten Krisen sind wir Menschen, Groß und Klein, konfrontiert mit zahlreichen Herausforderungen. Beziehungskonflikte, Sorgen am und um den Arbeitsplatz, der Tod einer nahestehenden Person, eine schwere Krankheit, Ausgrenzung oder Geldsorgen verlangen von uns besondere Stärke und Widerstandskraft. Auch das Erreichen unserer Ziele und Träume erfordert Ausdauer, Strategien und Beharrlichkeit. Was macht manche von uns widerstandfähiger als andere? Sind das Fähigkeiten, die sich erlernen, einüben lassen? Was sind günstige Faktoren und Voraussetzungen?
Resilienz ist die Fähigkeit mit Herausforderungen, schwierigen Situationen und Krisen aus unterschiedlichen Themenbereichen ressourcenvoll umzugehen. Es bedeutet aus negativen Erfahrungen zu lernen und neue zielführende Strategien zu finden, um u.a. die eigene Belastbarkeit zu erhöhen. Resilienz befähigt uns in Phasen großer Anspannung und Stress Stärke und Kraft aus den eigenen Ressourcen zu schöpfen. Menschen mit einer ausgeprägten Widerstandskraft können kurzfristig belastet sein, finden jedoch nach einer gewissen Zeit ohne größere Schwierigkeiten zurück in ihren Alltag. Es ist ihnen möglich ggfs. ihre Verhaltensweisen, Einstellungen und Wünsche anzupassen, um so zu einer Lösung eines inneren oder äußeren Konflikts zu kommen. Sie erhalten sich ihre Lebensenergie, Freude und den Glauben an den Sinn des Lebens.
Die Entdeckung und Entwicklung der eigenen psychischen Widerstandskraft ist von großer Bedeutung für das Erreichen unserer Ziele und Werte und trägt somit essenziell zur Gesunderhaltung von Psyche, Geist und Körper bei. Ein professionelles Resilienz-Coaching kann hier Hilfestellung geben. Resilienz einmal erworben ist jedoch kein Selbstläufer und bedarf der Pflege. Eine gute Balance zwischen Anspannung und Entspannung, Selbstfürsorge und ein soziales Netzwerk sind sehr hilfreich für das Wachstum und die Aufrechterhaltung.
1.3 Faktoren für die Entwicklung von Resilienz
1.3.1 Akzeptanz
„Es ist wie es ist“ Wenn sich eine Situation nicht ändern lässt, bleibt nur, diese hinzunehmen. Jedoch kommt es darauf an, was man daraus macht. Dieser Aspekt ist eng verbunden mit dem Punkt "Lösungsorientierung".
1.3.2 Lösungsorientierung
Das Suchen und Entwickeln von Lösungen im doppelten Sinne des Wortes, das Loslassen und Finden einer Alternative, das Setzen neuer Ziele oder das Verändern der eigenen Haltung und Meinung stärken das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit und damit die Widerstandskraft.
Beispiel: Die Kündigung des Arbeitsplatzes ist Fakt. Versinke ich in Selbstmitleid, Panik oder nehme ich mir Zeit Gedanken über meine Zukunft, meiner Wünsche und Fähigkeiten zu machen. Was sind mögliche Alternativen? Eine Standortbestimmung ist von große Nutzen und ist ein Lernprozess, der sich auf viele weitere Situationen auswirken wird. Coaching ist seiner besten Form.
1.3.3 Netzwerk
In belastenden Lebenssituationen bedarf es (Mit-)Menschen, mit denen ein Austausch möglich ist, die mir zuhören und denen ich vertraue. Lässt sich die eigene Scham nicht überwinden, kann es sinnvoll sein, sich nach professioneller Hilfe umzuschauen. Das Eingeständnis, Hilfe zu brauchen, ist bereits der erste Schritt zu mehr Widerstandskraft.
1.3.4 Verantwortung übernehmen
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und die Schuld nicht ausschließlich in den Umständen und bei den Anderen zu suchen, ist ein weiterer Schritt in Richtung Resilienz. Aus Erfahrungen zu lernen hilft, die eigene Meinung zu vertreten, Wünsche und Ziele zu formulieren. Aktiv mitgestalten, statt Rückzug und Vermeidung sind weitere Kompetenzen, die aus einem verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen entstehen bzw. wachsen können.
1.3.5 Selbstfürsorge
Resiliente Menschen haben Vertrauen in sich selbst und setzen sich aktiv für sich und ihre Bedürfnisse ein. Sie kennen ihre Grenzen und wissen die „Rückmeldungen“ von Seele und Körper einzuordnen und entsprechend darauf zu reagieren. Wer seine Bedürfnisse nicht wirklich kennt, dem fällt es unter Umständen schwer auch mal „Nein“ zu sagen. Die Folge Stress und Überforderung. Im Dauerzustand kann dies fatale Auswirkungen für die seelische und körperliche Gesundheit haben. Nicht selten drückt der Körper aus, was der Seele fehlt.
1.3.6 Positive Lebensorientierung
„Ich ehre, liebe, vergebe und löse. Der Lohn ist die Freiheit in mein eigenes Sein. Denn die Vergangenheit ist vergangen.“ (Christine Blum)
Fokussiere dich auf deine Zukunft und auf deine Werte. Sie geben die Kraft, aus der Vergangenheit zu lernen und die Gegenwart aktiv für eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.
1.3.7 Optimismus
Resiliente Menschen tragen in sich die tiefe Überzeugung, dass das Leben bewältigbar ist, und lassen sich von Rückschlägen nicht lähmen. Dankbarkeit ist ein Gefühl und zugleich ihre innere Haltung, die sie optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Erfahrungen werden verarbeitet und integriert, um Neues daraus zu erschaffen.
2 Warum ist Resilienz so wichtig?
2.1 Umgang mit Stress
Resiliente Menschen sind in der Lage, dem Druck des Alltags mit seinen vielfältigen Themen standzuhalten und in schwierigen Situationen leichter zielführende Entscheidungen zu treffen. Sie sind flexibel, zuversichtlich und fähig sich ein emotionales Gleichgewicht zu erhalten, statt in Vermeidungsstrategien zu verfallen oder die Umstände verantwortlich zu machen. Sie sind lösungsorientiert.
Mit einer starken Resilienz sind die eigenen Kompetenzen auch unter Stress abrufbar und die Konzentrationsfähigkeit auf einem guten Niveau. Die Selbstregulation der Emotionen hilft, im Gleichgewicht zu bleiben. Stress führt zur Ausschüttung verschiedener Hormone, die in bestimmten Zusammenhängen durchaus sinnvoll sind. Stichwort „Fight or flight“ (Kampf oder Flucht). Jedoch können diese bei einer langanhaltenden Belastungsdauer zu ernsthaften Erkrankungen physischer und psychischer Natur führen. Verspannung von Nack- und Rückenmuskulatur, Tinnitus, Müdigkeit, Burnout, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen, um nur ein paar wenige zu nennen. Die Förderung der eigenen Resilienz ist essenziell für die Erhaltung der Gesundheit und befähigt darüber hinaus auch das eigene soziale Umfeld zu unterstützen. Resiliente Menschen sind inspirierende Vorbilder und geben Jung und Alt Geborgenheit und Kraft.
2.2 Niederlagen und Widerstände
Resilienz hilft dabei sich nicht von Rückschlägen abhalten zu lassen, die eigenen Wünsche und Ziele im Blick zu behalten und umzusetzen. Resilienz unterstützt den Menschen dabei gezielt das zu verwerten, was konstruktiv und hilfreich ist (Positive Lebensorientierung). Sie verfügen über eine innere Stärke, hohe Belastbarkeit und kennen ihre jeweilige Rolle in den unterschiedlichen Themenbereichen.
Vielleicht ist ein gewisser Ärger über eine Person entstanden, der aber nicht in blinde Wut umschlägt. Die Türen bleiben offen für Kommunikation und Diskussion.
Sie lassen sich nicht von widrigen Umständen und Menschen definieren und verfügen über eine innere Freiheit, die sie einerseits empathisch im Umgang mit ihren Mitmenschen sein lässt und andererseits selbstbewusst ihren Weg gehen lässt. Sie entscheiden sich leichter und gerne, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie selbst nicht weiterkommen (Netzwerkorientierung).
2.3 Nutzen für die Gesellschaft
Sowohl im Freundeskreis als auch in Familie und Beruf gilt es mit unterschiedlichsten Themen und Aufgaben einen gesunden Umgang zu finden. Die Flut an Informationen und Herausforderungen können leicht zu einer Überlastung führen. Selbst gut ausgebildete Führungskräfte geraten zunehmend unter Druck angesichts der ökonomischen Entwicklungen, der Mitarbeiter mit ihren vielfältigen Belastungen durch die Pandemie und anderen aktuellen weltweiten Krisen.
Je mehr Menschen sich eigenverantwortlich mit der Entwicklung ihrer Ressourcen und lösungsorientiert mit ihrer Zukunft befassen, desto mehr Kraft und Stärke fließen in die Gesellschaft. Ein entsprechendes Resilienz-Coaching für einzelne oder ganze Teams und Arbeitsgemeinschaften kann hier nachhaltig von großem Wert sein. Das macht uns widerstandsfähig als Gesellschaft und hilft ein System von gegenseitiger Wertschätzung und Unterstützung zu gestalten.
Menschen, die positive Erfahrungen machen mit ihrer Selbstwirksamkeit sind zufriedener, kreativer, flexibler und zuversichtlicher. Es ist eine gesunde Selbstregulation vorhanden und das tiefe Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten wirkt wie eine innere Steuerung der Denkprozesse. Nicht das Gegenüber oder die Umstände definieren meine Person, sondern meine individuell verinnerlichten Werte wirken in mir und nach außen.
2.4 Wirtschaftlicher Aspekt
Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die bereits Resilienz-Coachings für ihre Führungskräfte und Teams einsetzen, verzeichnen positive Entwicklungen hinsichtlich Zufriedenheit, Kreativität und Krankenstand. Die Stärkung der eigenen Resilienz ist eine gute und wichtige Prävention zur Gesundheitsförderung. Schutzfaktoren werden mit Methoden des Resilienz-Coachings gefördert und entwickelt.
Die daraus resultierende Bereitschaft zur Verhaltensänderung, Gesundheitsverhalten und gesteigerten Motivation bewirken sowohl persönlich eine Verbesserung der Lebensumstände als auch große Vorteile für Unternehmen, Gemeinden und die Gesellschaft insgesamt. Es führt zu einer Reduktion von Risikofaktoren wie Überlastung durch erhöhten Stress, missbräuchlichen Umgang mit betäubenden Substanzen oder anderen gesundheitsgefährdenden exzessiven Verhaltensweisen. Unternehmen, die ihre Führungskräfte und Mitarbeiter mit entsprechenden Präventivprogrammen zu Bewältigungs- und Verhaltensstrategien begleiten, fördern die Gesundheit, Kompetenzen und das Beziehungs-Netzwerk. In dieser Art und Weise gestärkte Teams sind besonders in Krisenzeiten besser in der Lage sich selbstbewusst und lösungsorientiert den Herausforderungen zu stellen. Der Krankenstand und die damit verbundenen Kosten ließen sich um ein vielfaches senken - was könnte mit diesen frei werdenden Ressourcen alles bewegt werden?
3 Grundannahme beim Resilienz-Coaching
Die Berücksichtigung der individuellen Geschichte eines Menschen mit allen Aspekten seines Lebens ermöglicht es, Ressourcen zu erkennen und zu fördern. Das Gefühl von Bewältigbarkeit, Sinnhaftigkeit und Verstehbarkeit des eigenen Lebens wird als Kohärenzgefühl beschrieben.
Ein tief empfundenes Gefühl von Lebensorientierung, das mich erkennen lässt wie gut ich mit Herausforderungen zu recht komme, das Verstehen der eigenen Rolle im jeweiligen Zusammenhang, insbesondere wenn es schwierig wird. Wenn Herausforderungen als kohärent eingeschätzt werden, erlebt man sich als selbstwirksam. Je stärker die Selbstwirksamkeit entwickelt ist, d.h., je mehr ein Mensch auf seine Kompetenz zur Problemlösung vertraut, desto resilienter die Reaktion auf Krisen und Veränderungen.
Ein stark ausgeprägtes Kohärenzgefühl unterstützt Flexibilität und Kreativität bei der Umsetzung eigener Strategien und Zielerreichung. Ein unter Anspannung gelöstes Problem, dem aus der eigenen Ressource heraus erfolgreich mit adäquaten Gefühlen begegnet wurde, ist somit nicht grundsätzlich ein negativer Stressmoment, sondern trägt stärkend zur eigenen Entwicklung bei. Das Kohärenzgefühl nach Antonovsky beschreibt eine persönliche Lebensorientierung, die sich zusammensetzt aus Verstehbarkeit (die Erwartung, dass die Anforderungen des Lebens strukturiert und vorhersehbar sind), dem Gefühl der Bewältigbarkeit (innere Überzeugung über genügend Ressourcen zu verfügen) und Sinnhaftigkeit (Herausforderungen machen Sinn und motivieren Energie zu investieren, um diese zu meistern).
4 Wozu Resilienz-Coaching?
4.1 Potenzial erkennen und Hindernisse überwinden
Das Resilienz-Coaching hilft dabei, unser Potenzial besser zu kennen und zu entwickeln. Resilienz ist eine entscheidende Schlüsselqualität, um gesünder und erfolgreich leben zu können. Alle Menschen haben Ziele, Wünsche und Werte, die sich vermehren sollen, doch sie scheitern häufig an den negativen Erfahrungen und Verletzungen, die sich im Laufe ihres Lebens angehäuft haben und ihnen nun im Wege stehen. Mit dem Resilienz-Coaching lernst du, wie du diese Hindernisse überwinden und deine Ziele erreichen kannst. Erfolgreich umgesetzte Ziele bedeuten Vermehrung positiver Emotionen wie Freude, Leichtigkeit, Zuversicht und innerer Ruhe, ein Gefühl von Gelassenheit. Diese unterstützen deine Gesundheit, wirken u.a. herzstärkend und positiv auf das Immun- und Nervensystem.
4.2 Stressmanagement
Das Resilienz-Coaching ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um deine Fähigkeiten im Umgang mit Belastungen, Stress und Unsicherheiten zu trainieren. Es hilft dir bei der Entwicklung einer positiven Denkweise und stellt gleichzeitig sicher, dass du wirksame Strategien hast, um schwierige Situationen zu meistern und besser dem alltäglichen Stress zu begegnen.
4.3 Erwerb und Vertiefung von Kompetenzen
Darüber hinaus wirst du lernen, wertvolle Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit, Kreativität und Flexibilität auszubauen und das, ohne komplizierte und umfangreiche Studien zu betreiben. Dein Coach unterstützt dich durch eine Vielzahl von wirksamen Methoden des Resilienz-Coachings, damit du dein Leben in einer Weise gestalten kannst wie es deinen persönlichen Bedürfnissen und Wünschen entspricht.
Dein Coach begleitet dich dabei auf Augenhöhe, mit Empathie und Akzeptanz. Die Methoden wirken in einer angemessenen Zeit und verlangen keine Dauerbegleitung. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe.
5 Grundlagen der Coaching-Prozesse
Die Basis eines wirksamen Coachings ist deine persönliche Bereitschaft zur Veränderung und Mitwirkung an den Prozessen. Damit kann der Weg zu einer hoffnungsvollen Zukunft mit einem entspannteren Alltag beschritten werden.
Jeder, der unter 1.3 ausgeführten Faktoren besitzt sowohl eine innere als auch eine äußere Dimension. Die innere Dimension betrifft die persönliche Einstellung, das Denken und Fühlen. Die äußere Dimension nimmt Bezug auf die Wirkung durch das Umfeld.
Der Resilienz-Coach leitet mit stärkenden Übungen an, um all diese Fähigkeiten in dir zu wecken. Es sind u.a. kurze Trainingseinheiten, welche sich durch wiederholtes Üben im Inneren verfestigen bis diese Fähigkeiten selbstwirksam werden. Wenn das Neue in der Tiefe verankert wurde, wirkt es wie von selbst aus der Person heraus und kann Wirk-lichkeit werden.
6 Methoden des Gesundheits- und Resilienz-Coachings
Beim wertorientierten systemischen Gesundheits- und Resilienz-Coaching nach der St. Galler Methode® kommen unterschiedliche Methoden einzeln oder in Kombination zur Anwendung. Alle Methoden haben die zuvor beschriebenen Resilienzfaktoren im Blick. Wertorientiert bedeutet, dass die Prozesse dem Klienten dabei helfen seine persönlichen Werte, beispielsweise Freiheit, Lebendigkeit, Gelassenheit, innere Ruhe, Harmonie, Sinnerfüllung etc. oder Werte im beruflichen Kontext wie Anerkennung, Erfolg, Konfliktfähigkeit in seinem Inneren wahrzunehmen. Letztlich soll die Veränderung eine Werte-Vermehrung zur Folge haben. Dabei werden alle entwicklungsrelevanten Faktoren und deren Beziehungsstrukturen und Wirkweisen miteinbezogen (systemisch).
Mit dem St. Galler Coaching Modell® im Gesundheits- und Resilienz-Kontext erfolgt zunächst eine Grundanalyse. Einige Methoden und Trainingseinheiten sind sehr gut online durchführbar.
6.1 Symptom-Aufstellung
Es gibt die Methode der Symptom-Aufstellung: „Die Seele weiß, was die Krankheit (Krankheits-Symptom) vom Klienten will“, welche dabei hilft der (unbewusst) gewollten Veränderung auf die Spur zu kommen. Neue Verhaltensweisen können gefunden und integriert werden.
6.2 Stressbewältigung
Zur Anwendung können eine Reihe von Trainingseinheiten zur Stressbewältigung kommen. Ein kurzfristiger Begleitprozess kann eigenverantwortlich eingeübt werden und wirkt stützend und stärkend im Alltag, wann immer eine belastende Situation eintritt. Es versetzt den Klienten in die Lage sich emotional zu regulieren und in der Folge Zugriff auf seine Kompetenzen zu behalten – nicht kopflos oder unangemessen emotional zu reagieren.
6.3 Stressoren aufspüren und verändern
Eine Vielzahl von Übungen und Mentaltechniken helfen bei der Veränderung von Stressoren (stressverursachenden Gedanken), negativen Glaubenssätze (meist unbewusst verinnerlichte negative Aussagen), welche unsere Stimmung beeinflussen aufzuspüren und zu verändern. Altes loslassen, „Inner-Kind-Arbeit“ (wahrnehmen von Verletzungen und daraus resultierender nicht zielführender Strategien), Spiritualität fördernde Übungen, welche das Urvertrauen stärken.
Eigene Lebens-Werte herausfinden und daraus konkrete Handlungen ableiten (Lösungsorientierung). „Erfahrungen bewusst werden lassen“. Aus der Reflektion heraus werden Wege der Integration und mögliche Maßnahmen erörtert, welche in der (belastenden) Erfahrung hilfreich gewesen wären und eine Strategie für zukünftige Ereignisse ähnlicher Natur definiert.
6.4 Therapeutische Metaphern
Arbeit mit therapeutischen Metaphern. Der Klient trägt und findet in seinem Bewusstsein Bilder, die seine Selbstwahrnehmung in bestimmten Situationen beschreiben. Beispiel: „Ich fühle mich dann wie ein Löwe.“ Eine Metapher transportiert mehr Informationen als Worte oder Sätze und beinhaltet viele emotionale Anteile und kann tiefe unbewusste Dynamiken aktivieren. Diese Dynamiken sind maßgeblich für einen Gesundungsprozess und liefern wichtige Hinweise für zukünftige Handlungsweisen und deren Integration.
6.5 Focusing
Focusing nach Eugene T. Gendlin: Die Weisheit des Körpers nutzen. Körperorientierter Prozess der Selbstwahrnehmung. Ausgehend von einer Problematik werden alle damit verbundenen Gefühle und Gedanken vom Klienten beschrieben. Im Prozessverlauf wird die Tiefenstruktur des damit verbundenen Körpergefühls erforscht, Glaubenssätze bewusst gemacht und Ressourcen gefunden, um Strategien zu definieren und ein neues, positives Körpergefühl „getestet“ bzw. erlebbar gemacht.
6.6 Bineuraler Stimulationsprozess BNSP
Die Methode beruht auf der Idee, die Funktion der Augenbewegungen, die wir in der Rapid Eye Movement (REM)-Phase beim Schlafen durchlaufen „nachzuempfinden“, weil diese stress-reduzierend wirkt.
Das Konzept wurde von der Psychologin Francine Shapiro entwickelt und ist wissenschaftlich geprüft und anerkannt. Der BNSP eignet sich insbesondere bei möglichen Kränkungen, um diese zu neutralisieren und den Klienten zu entlasten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass all diese Methoden und Techniken in der Hauptsache zum Ziel haben, physische und psychische Fähigkeiten zugänglich zu machen, um Krisen und Herausforderungen besser meistern zu können
7 Hinfallen und Aufstehen – Liegenbleiben ist keine Option
Kein Mensch hat in allen Lebenssituationen und lebenslang eine gleichbleibend starke Resilienz. Es ist ein fortwährender Prozess und es gibt Ereignisse, die einen trotz aller Selbstfürsorge und Optimus aus der Bahn werfen können. Gut zu wissen, dass es vielfältige Möglichkeiten der Heilung und Wiederherstellung gibt. Je nach Schwere und Zusammenhang helfen Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten, Gesundheits- und Resilienz-Coaches, Netzwerke von caritativen Einrichtungen und Beratungsstellen und nicht zuletzt gute Freunde.
"Es ist wie es ist und es wird, was du daraus machst."
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